Gemeinwohl-Ökonomie, ein Wirtschaftskonzept mit Zukunft

Dr. Georg Ohmayer ist Koordinator der GWÖ-Bayern e.V., Regionalgruppe Landshut. Bei unserem Treffen im Oktober erläuterte er das sehr interesseantte Konzept und die Hintergründe der GWÖ.
Die GWÖ ist ein alternatives Wirtschaftsmodell mit dem Ziel, dass Unternehmen, die sowohl nachhaltig wie auch sozial wirtschaften und dies in einer Gemeinwohl-Bilanz belegen, durch verschiedene staatliche Anreize belohnt werden. Unser jetziges Wirtschaftssystem steht auf dem Kopf, denn Geld ist zum Selbst-Zweck geworden, anstatt Hilfsmittel zur Realisierung des Gemeinwohls zu sein, so wie es unsere Bayrische Verfassung und unser Grundgesetz vorgeben.
Zum Abschluss wurde noch diskutiert, ob dieses Konzept auch für unseren Weltladen anwendbar ist und ob wir uns einem Audit unterziehen könnten.

Wohin steuert Äthiopien?

Fetiya Schubart berichtete bei unserem Treffen im März über die Situation in Äthiopien. Sie hat den Verein „FAS AID Ethiopia“ gegründet. Unser Verein hat im letzten Jahr das Projekt unterstützt. Bereits vor zwei Jahren hat sie einen hochinteressanten Vortrag über das Land gegeben. Fetiya Schubart ist in Äthiopien geboren.
Nach einer kurzen Zeit der großen Aufbruchstimmung in Äthiopien unter den neuen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed ist das Land in einen Bürgerkrieg gestürzt. Die Volksgruppe der Tigray in Norden des Landes möchte mehr Autonomie und versuchte mit Waffengewalt diese durchzusetzen. Die Zentralregierung antwortete mit größter Härte. Das Land droht alle Errungenschaften zu verspielen.

Besuch beim „Weltacker Landshut“

Die Ak-Sitzung im September fand am Weltacker Landshut statt. Viele Mitglieder und Freunde des AK trafen sich um das Konzept des Weltackers kennenzulernen und die praktische Umsetzung zu bestaunen. Herr Karg führte uns anschaulich in das Konzept ein. Anschließend diskutierten wir in der Tafernwirtschaft Schönbrunn die Ernährungssituation bei uns und im globalen Süden.

Was ist ein Weltacker?

Wieviel Ackerland stünde eigentlich jedem einzelnen Menschen zur Verfügung, wenn die Ackerflächen, die auf der Welt zur Verfügung stehen,unter allen Menschen gerecht aufgeteilt würden? Es wären nur 2000 m² pro Mensch!

Ein Weltacker bildet diese Fläche exemplarisch ab. Die derzeit wichtigsten Kulturpflanzen werden auf dieser Fläche maßstabsgetreu zu ihrer globalen Anbaufläche angebaut. Der Acker macht damit für uns nachvollziehbar, wie klein diese Fläche eigentlich ist, auf der da alles wachsen soll, was ein Mensch zum Leben braucht: Lebensmittel, Futter fürs Vieh, Baumwolle für Kleidung, Energieträger (Bio-Diesel und Biogas) oder auch Tabak. Und es wird dabei ganz schnell klar, wieviel mehr wir aus dem westlichen reichen Teil der Welt davon für uns beanspruchen.

Ein Weltacker ist damit ein Ort zum Lernen. Wir können darauf herumlaufen, ihn bearbeiten, bepflanzen und davon ernten. So werden komplexe Themen der Landwirtschaft und Welternährung, von Konsum, Klimaerwärmung und Artenschutz mit Führungen, Workshops und Schautafeln für jede Altersgruppe (be-)greifbar und (an)fassbar gemacht. (aus Webseite Weltacker Landshut; www.weltacker-Landshut.de)

Afrikatage in Landshut

AK solidarische Welt Landshut war auch dabei

Aktion: Mächtig Unfair

Unter diesem Motto möchten wir Menschen über ungleiche Machtverhältnisse in den weltweiten Lieferketten aufkären. Auf Kartonwürfeln wurden den Besuchern kurze Informationen zum jeweiligen „Objekt“ gegeben. Zur Auswahl standen: Bananen, ein Preisschild mit Lupe, eine Saftpresse eine zertretene Milchverpackung…. Über einen QR-Code konnten weitere Informationen abgerufen werden.

„40 Jahre Weltladen Landshut“

Geburtstagsfeier bei der Lebenshilfe

25. Juni 2022, 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr

Mit einer Feierstunde beging der Weltladen Landshut sein 40-jähriges Bestehen. Andrea Gerung, Vorständin des Arbeitskreises solidarische Welt Landshut, begrüßte die zahlreichen Gäste.

Stadtrat Ludwig Zellner sprach ein Grußwort im Auftrag von Oberbürgermeister A. Putz. Er stellte die vielen Aktivitäten des Weltladens in den Vordergrund, die den fairen Handel in Landshut voranbrachten.

Schülerinnen und Schüler berichteten über die Zusammenarbeit der „Fair-Trade-Schule Hans-Carossa-Gymnasium“ mit dem Weltladen. In ihrem P-Seminar beschäftigen sie sich mit den Ländern des „globalen Südens“.

Ein Vortrag von Christina Fußeder vom Handelspartner „fairafric“ zeigt ein Beispiel, wie von der Kakaobohne bis zur fertigen Tafel Schokolade in Ghana produziert wird. Dies schafft große positive Veränderungen vor Ort.

Anschließend fanden die Gäste noch genügend Zeit für gute Gespräche.

Veranstaltung in Kooperation mit dem Eine Welt Netzwerk Bayern, gefördert aus Mitteln der Bayerischen Staatskanzlei


Bildungsangebot: Projekttag mit Film

Globales Lernen ist ein Bildungskonzept, dessen Relevanz besonders für junge Menschen kaum zu überschätzen ist. Seit fast vierzig Jahren haben wir vom Arbeitskreis solidarische Welt Landshut e.V. Erfahrung darin, die entsprechenden Inhalte in der öffentlichen Diskussion zu vertreten. Dazu gehört auch die Projektarbeit an Schulen.

Mit dem „Projekttag mit Film“ GLOBALES LERNEN verfolgen wir genau diese Absicht: Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sollen im Rahmen von entwicklungspolitischer Informations- und Bildungsar­beit bekannter gemacht werden. Die Veranstaltungsreihe umfasst insgesamt zwanzig Veranstaltungen, wobei die Finanzierung bis auf einen geringen Eigenanteil bereits gedeckt ist.

Der „Projekttag mit Film“ GLOBALES LERNEN besteht aus drei Modulen. Die ersten beiden Einheiten thematisieren „Konsum und Produktion“ sowie „Energie und Klima“. Im dritten Modul erstellen die Teilnehmenden ein Plakat zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung.

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir mit unserem „Projekttag mit Film“ GLOBALES LERNEN auch an Ihre Schule kommen dürften. Ausführliche Informationen zum Projekt finden Sie auf unserer Website: https://www.projekttag-mit-film.de/, den Flyer können Sie hier einsehen: https://www.projekttag-mit-film.de/wp-content/uploads/2022/02/GL_Folder-1.pdf.

40 Jahre Weltladen Landshut – Ladenfest


Am 14. Mai 2022 fand unser „Ladenfest“ in und vor dem Laden in der Grasgasse statt. In lockerer Atmosphäre bei Musik, Essen und Plaudern feierten wir 40 Jahre Fairen Handel und das Bestehen des Weltladens.

Menschen statt Objekte

Vortrag von Isabelle Reimann
26.3.2022 18:00 Uhr in der Rochuskapelle

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus organisierten der Arbeitskreis solidarische Welt Landshut und das Haus International einen Vortrag über die Rückforderungen von menschlichen Gebeinen aus den Kolonien, die in deutschen Museen aufbewahrt sind.

Die Debatte traf die deutschen Museen vor einigen Jahren unvorbereitet. Mittlerweile sind einige Prozesse in Gang gesetzt, allerdings tatsächliche Rückgaben nur in wenigen Einzelfällen umgesetzt worden. Dies liegt auch daran, dass Strukturen und Denkweisen, die die koloniale Aneignung einst ermöglichten immer noch wirksam sind.

Besonders die Sammlungen von menschlichen Überresten der ehemaligen „Rassenforschung“ sollten schnellstens aufgearbeitet werden, um Angehörigen die würdevolle Bestattung ihrer Vorfahren zu ermöglichen,

In ihrem Vortrag wird die Ethnologin Isabelle Reimann an Hand von Beispielen das sowohl kolonisierende als auch dekolonisierende Potential im Umgang mit den Sammlungen von menschlichen Überresten der ehemaligen „Rassenforschung“ diskutieren.

Berliner Compagnie in Landshut

Landshuter Zeitung 2021 10 02

Alles „Fair Trade“

Großes Interesse zeigten drei Vertreter*innen der SPD an den Produkten und Handelsbeziehungen im Weltladen Landshut, dem Fachgeschäft für fairen Handel. Stadträtin Frau Anja König hatte den Besuch von Frau Maria Noidl, Europaabgeordnete der SPD mit dem Arbeitsschwerpunkt „Entwicklungszusammenarbeit Afrika“ vorbereitet. Thomas Pachtner informierte die Besucher über die Arbeit im Weltladen mit über 20 ehrenamtlichen Helfer*innen, die Bedingungen für den fairen Handel. Ein weiteres Thema war die Bildungsarbeit des Vereins in der Region Landshut über Gelingensfaktoren für eine gerechtere Welt.

Der Kandidat der SPD für die Bundestagswahl Vincent Hogenkamp nahm viele Anregungen mit, wie die Entwicklungszusammenarbeit von der Politik stärker unterstützt werden kann.

Thomas Pachtner

Foto: Anja König