Was ist Fairer Handel
Vom aktuellen Welthandelssystem profitiert nur ein kleiner Teil der Menschheit, während unzählige Menschen – vor allem in den Ländern des Globalen Südens – trotz harter Arbeit ums tägliche Überleben kämpfen. Der Faire Handel stellt dem eine eigene Vision der Globalisierung entgegen – seit fast 50 Jahren.
Wo kommt der Faire Handel her?
Der Faire Handel ist zu Beginn der 1970er Jahre entstanden – in einer Zeit, in der in Deutschland Zehntausende gegen ungerechte Regeln im Welthandel protestierten. Konfessionelle Jugendverbände wollten unter dem Motto „Lernen durch Handeln“ auf die ungerechten Welthandelsstrukturen aufmerksam machen.
Fairer Handel – Eine Definition
Im Jahr 2001 haben sich vier internationale Dachorganisationen des Fairen Handels auf folgende Definition des Fairen Handels verständigt.
„Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzent/innen und Arbeiter/innen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung.
Fair-Handelsorganisationen engagieren sich, gemeinsam mit Verbraucher*innen für die Unterstützung der Produzent*innen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.“
Mehr: https://www.weltladen.de/politik-veraendern/positionen/
Ein wichtiger politischer Schritt zur Vermeidung verheerender ausbeuterischer Strukturen ist, die Akteure des Welthandels in die Pflicht zu nehmen. Dies geschieht durch ein Lieferkettengesetz.
Zu Gerechtigkeit und Respekt – das Beispiel Kaffee
Die Kaffeearbeiter*innen produzieren den Rohstoff zu einem Genussprodukt, das das zweitwichtigste Welthandelsprodukt nach Erdöl ist.
Und genau an dieser Stelle des Welthandels – Ausbeutung von Rohstoffen in den Ländern des Südens und Profit durch Veredelung in den Ländern des Nordens setzt der Faire Handel an. Im Fairen Handel liegt der Preis für Rohkaffee in der Regel über dem Weltmarktpreis und die langfristigen Verträge mit den Produzent*innen geben ihnen Planungssicherheit.
Die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung durch den Fairen Handel verlangt von den produzierenden Partner*innen die Einhaltung bestimmter Kriterien (Kriterien für Kooperativen), die in angepasster Form auch für die Weltläden gelten (Konvention der Weltläden).
Zweifellos heißt ein Weg aus der Armut Wertschöpfung. Sie entsteht, wenn der Welthandel die Länder des Südens nicht ausschließlich auf die Rolle des Rohstofflieferanten festlegt, sondern wenn auch die Veredelung des Produkts vor Ort geschieht.
Ein Beispiel für Kakao finden Sie hier: www.fairafric.com